ÖGK: Kooperationsaktivitäten 2022/23

Nach den coronabedingten Lockdowns in den Schujahren 2020/21 und 2021/22 waren erst 2022/23 wieder Präsenzveranstaltungen im Rahmen der Kooperation möglich.

 

Machen Medien süchtig?

Ein Medienprojekt mit VIVID für die Modellschule (finanziert durch die ÖGK)
Suchtprävention bei Medienkonsum: Das war unser Jahresthema, das wir gemeinsam in einem Projekt mit VIVID, der Fachstelle für Suchtprävention für Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen an unserer Schule in diesem Jahr durchführten.
Der Medienkonsum unserer Kinder ist und bleibt auch nach den Corona-Jahren hoch. Aber wie viel ist genug? Wie kann man dem begegnen und was kann die Schule tun, um den Medienkonsum zu verringern? Und letztlich: Wann bin ich oder mein Kind „mediensüchtig"?
Viele Fragen schwirrten in unseren Köpfen herum, als wir, Lotte Hilbert und Stefan Zedlacher, das erste Mal mit zwei Experten von VIVID an einem Tisch saßen. Gemeinsam entwarfen wir einen Plan, wie wir dieses Jahr Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen an dieses Thema heranführen, wie wir Ängste sichtbar machen und Ergebnisse für unsere Schule nutzen könnten. Für uns erfreulich war, dass VIVID für uns Workshops entwickelte, in die alle drei Gruppen werden sollten.
Zuerst wurden die Eltern an einem ausgedehnten Elternabend über Medienkonsum im Allgemeinen und die Erfahrungen und Angebote von VIVID informiert. Ängste wie „Ist mein Kind spielsüchtig, wenn es ein Wochenende lang nicht aus dem Pyjama kommt und Minecraft spielt?" oder Sorgen wie „Was kann ich tun, damit mein Kind nicht mediensüchtig wird?" wurden von VIVID gut aufgenommen, beantwortet und professionell begleitet.
Danach arbeitete VIVID mit den 2., 3. und 4. Klassen in halbtägigen Workshops. Ein Ergebnis war, dass unsere Schüler*innen außerordentlich reflektiert mit den Medien umgehen. Dies ist aber auch den geltenden Regeln und den angebotenen Alternativen in der Schule zu verdanken.
Der Wunsch nach mehr „Privatheit" und „Rückzugsräumen" wurde ebenso von unseren Schüler*innen genannt wie der Ruf nach mehr Kontrolle und/oder mehr Selbstverantwortung.
Schließlich gab es noch eine Weiterbildungsveranstaltung für uns Lehrer*innen. Neben den Ergebnissen aus den Workshops wurden dabei einige weitere Aspekte des Medienkonsums und eines allfällig damit verbundenen Suchtverhaltens aufgezeichnet. So ist nach den ICD-11 Richtlinien erst nach 12 Monaten und mindestens andauernden 3 Symptomen, wie z.B. Kontrollverlust, Vernachlässigung der Körperhygiene, körperliche Schädigungen, sozialer Rückzug, etc., von Computerspiel- oder Mediensucht zu sprechen. Vielmehr geht es daher in der Altersgruppe unserer Schüler*innen darum, eine kritische Haltung zum Medienkonsum zu entwickeln, gefährliche Ablenkungen wie die Angst, etwas zu verpassen („fomo" - fear of missing out) zu erkennen und dafür Alternativen zu finden bzw. für uns auch, Alternativen anzubieten. Denn oft ist es Langeweile, die uns wie auch unsere Kinder zum Smartphone greifen lässt, was dann zur Sucht wird, wenn dies als eine Dauerstrategie zur Flucht aus der Realität verwendet wird. Sehr gut wurde uns auch erklärt, wie sich bei der „Internet Nutzungsstörung" (nach ICD-11 und Kai W. Müller) einzelne Bereiche wie Pornographiesucht, Soziale Mediensucht oder Onlinekaufsucht mit anderen Suchtverhalten wie Essstörungen, Alkoholsucht oder Glücksspielsucht vermischen und einander bedingen.

 


Ernährungsworkshops mit der Österreichischen Gesundheitskasse

Was ist drin in meinem Essen?
Ein Workshop der ÖGK für die 4. Klassen
Die Schüler*innen der 4. Klassen nahmen im Jänner an einem zweistündigen Workshop der ÖGK teil. In der ersten Stunde wurde das Thema Werbung in der Lebensmittelbranche untersucht, die Schüler*innen erforschten ihre Medien nach Werbung, Influenzer*innen und Marken. Der Einfluss der Werbung auf das Kaufverhalten wurde besprochen.
In einer zweiten Einheit wurden Kostproben von verschiedenen Joghurts ausgeteilt und mittels eines Protokollbogens analysiert. Das Biojoghurt, das mit echten Himbeeren vermischt war, war Testsieger, weit abgeschlagen von fertigem Fruchtjoghurt und Joghurt, das mit Aromastoffen versetzt war.
Als Lebensmitteldetektive waren die Schüler*innen dann den Inhalten von Fertigprodukten auf der Spur. Verpackungstexte wurden gelesen und besprochen.
Die Schüler*innen waren engagiert bei der Sache.

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